
Küpferstr. 3,
44122
Dortmund
Tel. 0231-5025162
Internationales Frauenfilmfestival Dortmund | Köln
Feministisch, vielstimmig und multimedial
Programmhighlights des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund | Köln
Vom 24. bis 29. April findet in Köln die 35. Ausgabe des Internationalen Frauenfilmfestivals statt. An sechs Tagen sind rund 100 Filme im Internationalen Debüt-Spielfilmwettbewerb und im Nationalen Wettbewerb für Nachwuchs-Bildgestalterinnen sowie in den Sektionen Panorama, begehrt! – filmlust queer, Fokus: Über Deutschland und der Filmbildung zu sehen.
Internationaler Debüt-Spielfilmwettbewerb für Regisseurinnen
Im Internationalen Debüt-Spielfilmwettbewerb gehen insgesamt acht aktuelle Spielfilme ins Rennen um den Preis von 10.000 Euro, darunter drei Deutschlandpremieren. Die Erstlingswerke führen uns von Afrika über Europa nach Argentinien und Costa Rica. Sie erzählen mit einer großen Bandbreite an künstlerischen Handschriften Geschichten von familiärem Zusammenhalt, Fluchterfahrungen und Abschiednehmen sowie von den Herausforderungen eines selbstbestimmten glücklichen Lebens. Für die Jury haben unsere Vorjahres-Preisträgerin, die französische Bildgestalterin und Regisseurin Muriel Coulin (VOIR DU PAYS), die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi (MEIN 20. JAHRHUNDERT, ON BODY AND SOUL) und die österreichische Schauspielerin Ursula Strauss ihre Teilnahme zugesagt.
BENZINE
Regie: Sarra Abidi · Tunesien 2017 · 87’ · Deutsche Erstaufführung
CON EL VIENTO // Facing the Wind
Regie: Meritxell Colell Aparicio · Spanien / Argentinien / Frankreich 2018 · 108’
DOPO LA GUERRA // After the War
Regie: Annarita Zambrano · Frankreich, Italien 2017 · 92’, Deutsche Erstaufführung
ESTIU 1993 // Summer 1993
Regie: Carla Simón · Spanien 2017 · 96’
HJÄRTAT // The Heart
Regie: Fanni Metelius · Schweden 2018 · 100’ · Deutsche Erstaufführung
I AM NOT A WITCH
Regie: Rungano Nyoni · Großbritannien / Frankreich / Deutschland / Sambia 2017 · 93’
JIBRIL
Regie: Henrika Kull · Deutschland 2018 · 83’
MEDEA
Regie: Alexandra Latishev · Costa Rica / Chile / Argentinien 2017 · 76’
Nationaler Wettbewerb für Nachwuchs-Bildgestalterinnen
Der Wettbewerb für Nachwuchsbildgestalterinnen feiert Geburtstag. Bereits zum 10. Mal wird der weltweit einzige Preis seiner Art vergeben. Er hat das Ziel, den Anteil von Frauen im Bereich der Bildgestaltung deutlich zu erhöhen. Der Preis würdigt die Kameraarbeit von jungen Bildgestalterinnen und will sie in ihrer weiteren Laufbahn unterstützen. Die Preisträgerinnen 2018 sind Paola Calvo in der Sparte Dokumentarfilm für VIOLENTLY HAPPY, bei dem sie auch für die Regie verantwortlich zeichnet. Marie Zahir erhält den Preis in der Sparte Spielfilm für den Film WIE ICH MICH VERLOR von Sarah Weber.
Die Preise sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert und werden von einer dreiköpfigen Jury vergeben, die in diesem Jahr mit den Bildgestalterinnen Sophie Maintigneux, Eva Testor und Katharina Dießner besetzt ist.
Panorama
Die Sektion bietet einen fokussierten Blick auf das Schaffen von Filmemacher* innen weltweit, deren Bildsprache sich durch außergewöhnliche Perspektiven und formale Experimentierfreude auszeichnen. Dabei kommen sowohl junge Regisseur*innen zum Zuge, die ihren ersten Film auf einem Festival präsentieren, als auch arrivierte Filmemacher*innen, deren Werk wir seit Jahren begleiten, wie etwa Ruth Beckermann mit ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm WALDHEIMS WALZER.
Susanna Nicchiarellis Spielfilm NICO, 1988 zeichnet ein Bild der letzten beiden Lebensjahre der legendären Sängerin von „The Velvet Underground“. Nicchiarelli war 2010 Preisträgerin des Debüt-Spielfilmwettbewerbs beim Frauenfilmfestival mit ihrem Film COSMONAUTA.
Im Panorama steckt in diesem Jahr auch viel Musik. Da sind zum einen zahlreiche aktuelle Musikvideos in der legendären Langen Kurzfilmnacht, aber auch die Dokumentarfilme zeugen davon. PARALLEL PLANES ist eine Hommage an den vielfältigen US-amerikanischen Do-It-Yourself-Underground im musikalischen Umfeld von Hardcore, Noise, Nowave und Improv. Im Anschluss präsentieren wir ein Konzert von UMMN, dem Kölner Performance-Projekt, dessen Sound als „post-gender-bootie witch-house“ oder „post-trap screamo“ beschrieben wird.
Zur Festivaleröffnung macht der Dokumentarfilm DRAUSSEN aus der Sektion Panorama den Auftakt. Johanna Sunder-Plassmann und Tama Tobias-Macht haben in Köln vier Menschen begleitet, die auf der Straße leben und wenig besitzen. Um ihre Geschichten zu erfahren, konzentrieren sich die beiden Regisseurinnen auf die Gegenstände, die ihre Protagonisten bei sich tragen. Sie bitten sie, ihnen ihre Welt zu öffnen und einen Blick in ihre Plastiktüten, Taschen, Einkaufswagen zu gewähren, so, als würde man ein fremdes Haus betreten.
begehrt! filmlust queer
Im Zentrum stehen lesbische, trans* und genderqueere Protagonist*innen und queere Filme aller Gattungen und Genre: Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilme, experimentelle wie klassisch narrative Formate sind Teil des Programms. Daisy Asquith hat zum Beispiel in den Archiven des BFI einer britischen Geschichte queerer Figuren nachgespürt und zu dem Found-Footage Film QUEERAMA montiert.
SOOKEE - VON SEEPFERDCHEN UND SCHRÄNKEN ist der Titel eines Dokumentarfilms von Kerstin Polte über Deutschlands bekannteste Hip-Hopperin, die den Film gemeinsam mit der Regisseurin in Köln vorstellt. Außerdem holt das Festival in Sonderprogrammen Beiträge auf die Leinwand, die nicht zuerst für das Kino gemacht sind.
Bei der Podiumsdiskussion QUEER VERNETZT IN BILD UND TON stellt sich unter anderem das Kölner Projekt QUEER L-VLOG vor und bringt einen eigenen Beitrag zu queerem Kino mit. Der Dokumentarfilm VIBRANCY OF SILENCE: A DISCUSSION WITH MY SISTERS von Marthe Djilo Kamga ist ein feministischer Dialog zwischen der Filmemacherin und kamerunischen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen. Ein Gespräch über kulturelles Erbe, persönliche wie kollektive Formen von Erinnerung und wie bedeutsam hier Bilder sind.
Die lesbische Webserie MIXED MESSAGES von Kanchi Wiechmann über Datingerfahrungen einer Neu-Berlinerin kann während des Festivals gemeinsam im Kino gebingewatched werden. Was war THE L WORD? lautet die Einladung an alte und neue Freund*innen zu einer Revision der legendären Serie. Den ganzen Samstag gibt es die Möglichkeit, die erste Staffel gemeinsam zu schauen.
Fokus: Über Deutschland
In der Kölner Ausgabe nimmt das Festival stets ein Land oder eine Region in den Fokus. Nach der Auseinandersetzung mit Kinematografien diverser Länder in den vergangenen Jahren, richtet ÜBER DEUTSCHLAND den Blick nach innen. Der Fokus des Festivals 2018 beleuchtet nicht nur das Filmschaffen der Frauen in Deutschland, sondern präsentiert sich als offenes künstlerisches und politisches Plädoyer für Vielfalt jenseits von Nationaldebatten. Identität und Zugehörigkeit, Ausgrenzung und Empowerment sind Schlüsselbegriffe des Programms. Falls Angehörige sogenannter Minderheiten überhaupt in Kulturproduktionen repräsentiert sind, sind sie eher Protagonist*innen und Themen, als dass sie selber Handelnde sind und eigene Themen setzen. Diese Ausschlüsse, fußend auf Hierarchien und Machtstrukturen, werden im Filmbereich und auch im Kulturbetrieb insgesamt kaum thematisiert. Zum Themenschwerpunkt ÜBER DEUTSCHLAND lädt das Festival daher verschiedene Akteur*innen, Initiativen und Projekte ein, um gemeinsam über diese strukturellen Rassismen nachzudenken und Alternativen anzubieten. Mehr als zehn Filmemacher*innen, Kurator*innen, NGOs und Institutionen sind am Programm beteiligt. Dazu gehören u.a. Cana Bilir-Meier, Alexandra Gerbaulet, Janine Jembere, Karin Michalski, Sandrine Micossé-Aikins (Diversity.Arts.Culture Berlin), Irit Neidhardt (mec Film), Aurora Rodonò, belit sağ und Britta Wandaogo sowie die Deutsch-Afrikanische Kooperation e.V., Hochschule Düsseldorf - Peter Behrens School of Arts, Tribunal „NSU-Komplex auflösen“, Kunsthochschule für Medien Köln, ZAK Zukunftsakademie NRW.
Specials
Zahlreiche Special Events komplettieren das diesjährige Festivalprogramm. In Kooperation mit medica mondiale e.V. präsentieren wir die Kölner Premiere des Dokumentarfilms MONIKA HAUSER – EIN PORTRÄT von Evi Oberkofler und Edith Eisenstecken. medica mondiale e.V. feiert in diesem Jahr das 25jährige Bestehen der von Monika Hauser gegründeten NGO, die sich weltweit für Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten einsetzt.
Im Anschluss an den Film folgt eine Diskussion mit Monika Hauser und den Filmemacherinnen, moderiert von Helga Kirchner.
Die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi (Goldener Bär 2017 und Oscar-Nominierung für ON BODY AND SOUL) wird in Köln als Jurymitglied des Debüt-Spielfilmwettbewerbs zu Gast sein. Das Festival zeigt aus diesem Anlass die digital restaurierte Fassung ihres Spielfilmdebüts MEIN 20. JAHRHUNDERT, die zuvor nur bei den Berlinale Classics ihre Welterstaufführung hatte. Der Film galt 1989 als kleine Sensation, wurde von Kritikern gefeiert und erhielt in Cannes die Goldene Kamera. Er ist ein verträumt-poetisches Meisterwerk des osteuropäischen Kinos und als Hommage an den Stummfilm bewusst in Schwarzweiß gedreht.
EIN ROTER TEPPICH FÜR ASTA NIELSEN Asta Nielsen war der Star des frühen europäischen Kinos, durchaus vergleichbar mit Charlie Chaplin. Ihre dramatischen Gesten, aber auch ihr komödiantisches Talent entzücken das Publikum bis heute. Nicht nur vor der Kamera, sondern auch im Schneideraum und als Produzentin nahm sie entscheidend Einfluss auf die Gestaltung ihrer Filme. Sie drehte mit den bekanntesten Regisseuren der damaligen Zeit, wie z.B. Urban Gad oder Ernst Lubitsch. Regisseurin Eva Tind hat sich für den Dokumentarfilm EIN ROTER TEPPICH FÜR ASTA NIELSEN auf Spurensuche begeben. Zu den zahlreichen Zeugen, die über die Schauspielerin Auskunft geben, gehören auch Karola Gramann und Heide Schlüpmann, die Gründerinnen der Frankfurter Kinothek Asta Nielsen und profunde Kennerinnen des Lebens und der Arbeit Asta Nielsens. Sie werden zum Gespräch in Köln zu Gast sein.
Some Like It Equal - Podiumsdiskussion
Beim Festival setzen wir die Debatte um Gendergerechtigkeit in der Filmbranche fort. Veränderung geht nicht von heute auf morgen. Es ist ein langwieriger Prozess, der nur nachhaltig sein kann, wenn ALLE, auch die Verantwortlichen in der Film- und Medienbranche, dafür bereit sind und der Wunsch nach Veränderung nicht nur ein Lippenbekenntnis ist. Einen ersten Schritt in diese Richtung haben die deutschen Filmhochschulen gemacht, die sich in einer Initiative zusammengeschlossen haben, um sich „gemeinsam für Gender-Gerechtigkeit“ zu engagieren und zu signalisieren: Hier wird geschlechtergerecht gedacht und gearbeitet!
Zur Diskussion begrüßen wir Barbara Teufel (Pro Quote Film), Miriam Edinger, (internationale filmschule köln), Katja Rivas Pinzon (CinematographersXXG) und Vertreter*innen von LaDoc, WIFTG u.a.
Filmbildung – Großes Kino für die Kleinen
Seit Jahren arbeitet das IFFF Dortmund | Köln mit Schulen zusammen um Kinder und Jugendliche an das Medium Film heranzuführen. Die Filme des Programms richten sich dabei an Schüler*innen aller Schulformen. Die zentralen Themen Freundschaft, Familie, Erwachsenwerden und der Mut, anders zu sein bieten den jungen Zuschauer*innen breite Identifikationsmöglichkeiten, während Form und Ästhetik der Filme die üblichen Sehgewohnheiten oft herausfordern.
INFOS
Festivalorte
Köln
Altes Pfandhaus mit Festival- und Pressezentrum, Schauspiel Köln – Außenspielstätte am Offenbachplatz / Britney, Filmforum im Museum Ludwig, Filmpalette, Kunsthochschule für Medien Köln, Odeon Kino
Kino Dortmund
Kino im U
Programm & Infos & Vorverkauf
www.frauenfilmfestival.eu / Vorverkauf: www.koelnticket.de
Presse
Stefanie Görtz, Maxi Braun, 0231-5025480, presse@frauenfilmfestival.eu
twitter.com/frauenfilmfest
facebook.com/IFFF.Dortmund.Koeln/
Förderer des Festivals
Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW; Stadt Köln; Stadt Dortmund; Film- und Medienstiftung NRW; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Mobilitätspartner Ford
Sponsoren des Festivals Oikocredit Westdeutscher Förderkreis, choices
Fokus: ÜBER DEUTSCHLAND wird gefördert von: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Stadt Köln wird unterstützt von Zukunftsakademie NRW, Gleichstellung der Kunsthochschule für Medien Köln Video-Workshop in Kooperation mit: Fakultät Design der Hochschule Düsseldorf HSD PBSA, DAKO e.V., Alte Feuerwache Köln e.V.
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