
Westliche Höhe - Eine Ent-Deckung
Westliche Höhe - Eine Ent-Deckung
Flensburg war die Reichshauptstadt in den letzten grotesken Tagen des zweiten Weltkriegs. Hier sammelten sich die letzten Reste der ehemaligen Regierung und hier versteckten sich so einige, wie etwa der Ausschwitzkommandant Höss als Knecht in Gotrupel. Andere kamen später dazu, etwa der Euthanasieprofessor Heyde, der unter dem Namen Sawade bis 1959 als Gutachter für Gerichte tätig war. Das gutbürgerliche Viertel „Westliche Höhe“ war bevorzugter Wohnort nicht nur der Flensburger Familien, sondern zahlreicher Nazis. Man kannte sich, wusste mehr oder weniger von einander und schwieg. Man deckte sich gegenseitig, verdeckte die Vergangenheit und wunderte sich, wenn etwas aufgedeckt wurde. Das Theaterstück untersucht das Phänomen des Schweigens, Verschweigens, Verdrängens. Wie wirkt es sich aus, wie kontaminiert es spätere Generationen, wie erstickt es Unbeteiligte, wann bricht es auf und mit welcher Gewalt? Es ist eine Selbstbefragung der Späteren, die unter der Decke dieses Schweigens heranwuchsen. Eben eine Ent-Deckung.
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