„Die große Freiheit des Tuns“ Einblicke in das künstlerische Schaffen von Erika John
Vortrag von Manuela Dix
Veranstaltungsreihe „Kunststück am Donnerstag“
Die Kunstsammlung Jena hat im Jahr 2013 den künstlerischen Nachlass Erika Johns erhalten, nachdem dieser zuvor erstmals von den Erben Christl Prange, Regina Lange, Martina Kürbs und Elke Decker gesichtet und aufgearbeitet worden ist. Erst im Zuge dessen hat sich der Facettenreichtum des knapp 1800 Arbeiten umfassenden Gesamtwerkes offenbart: Neben unzähligen Landschaftsstudien, in denen die Natur als Refugium sowie als Ort der Ruhe und inneren Einkehr begriffen wird, steht die menschliche Figur im Mittelpunkt. Augenfällig ist die Neugier am Menschen, an seinen Empfindungen und Emotionen, die an mancher Stelle das große Misstrauen enthüllen, das Erika John ihren Zeitgenossen gegenüber hegte und das sich bisweilen in grotesken, fast karikierenden Bildern äußert. In Porträts, Figurenstudien und Personengruppen versucht John das Innerste auf die Oberfläche zu bannen, das Geistige sichtbar zu machen und hinter dem Körper hervortreten zu lassen. Eingefärbt wird diese Vergeistigung durch äußere Einflüsse, wie etwa aktuelles Zeitgeschehen oder die Verarbeitung der eigenen, als kalt und lieblos empfundenen Kindheit. Entstanden ist ein Werk, das sich durch eine hohe Sensibilität für das Gesehene und eine genaue Beobachtung für die leisen Zwischentöne auszeichnet.
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