KSL - Erwerbung

, 22.08.2022

„Was einen Landstrich vereint“ - Neue Erwerbungen in der Kunstsammlung Lausitz vorgestellt

Sonderausstellung „Erwerbungen 2010 bis 2022“ zeigt im Senftenberger Schloss Arbeiten von Künstler:innen der Lausitz

In den letzten Jahrzehnten konnte Chefkurator Bernd Gork den Sammlungsbestand der Kunstsammlung Lausitz kontinuierlich mit herausragenden Werken erweitern. Die Breite der künstlerischen Positionen reicht von den Gattungen Skulptur über Grafik und Malerei, wobei die Genre Stillleben, Porträt und Landschaft in der Sammlung vertreten sind. Aber nicht nur Künstler:innen, die aus der Lausitz stammen oder hier ihre neue Heimat gefunden haben, werden in der Kunstsammlung Lasusitz gezeigt, sondern auch diejenigen, welche sich thematisch näher mit der Region und seiner Geschichte auseinandersetzen.  Und so finden sich in den Arbeiten immer wieder Themen, welche die Region und die Menschen bewegen.  Des Öfteren tauchen die Themen des „Bergbaus“ und des „Strukturwandels“ - und die hiermit verbundenen Chancen und  Herausforderungen der Region wie der Heimatverlust und die Identitätsfrage - auf. Faszinierend ist die zeitliche Spannbreite der Kunstwerke mit den Entstehungsjahren um 1900 bis zu zeitgenössischen Arbeiten. Dabei rangieren Künstler*innen, deren Werke internationalen Erfolg feiern wie jene des Expressionisten Carl Lohse (1895-1965), von dem eine Arbeit ganz frisch in die Sammlung gelangt ist bis hin zu Künstlern, die Themen in der Region finden wie Dieter Zimmermann (*1942) und jüngeren Vertreterinnen der Lausitzer Kunstszene wie Thoralf Knobloch (*1962), Annedore Dietze (*1972), Theo Boettger (*1975), David Lehmann (*1987) und Klaus Zylla (*1953).

Neben „Only Orange“ (2006), welches 2015 in die Kunstsammlung Lausitz kam, ist Klaus Zylla u.a. mit dem Gemälde „Machbuba“ (2009) seit 2018 in der Kunstsammlung Lausitz vertreten. Der in Gaglow bei Cottbus geborene Künstler lässt sich durch Literatur zu seinen farbgewaltigen, expressiven Werken inspirieren. So waren es Reisetagebücher des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau, die Zylla angeregt haben, ein Porträt von Pücklers arabischer Gefährtin Machbuba zu schaffen. Der Lausitzer Künstler hat sich hier ein regional-typisches Thema für seine Arbeit gewählt, das die obsoleten Sichtweisen des 19. Jahrhunderts wie die Faszination am Fremden und am Exotischen kritisch beleuchtet und voller Aktualität ist. Die Auseinandersetzung mit der Literatur- und Regionalgeschichte spielt auch für Dieter Zimmermann eine bedeutende Rolle. Erst 2020 konnte der Sammlungsbestand der Zimmermannwerke durch eine „Himmelsleiter“ ergänzt werden. Nicht selten werden Zimmermanns Kunstwerke wie auch die Leitern von mythischen Wesen bevölkert, die an Lausitzer Sagengestalten erinnern. Zudem lassen sich unter den Neuerwerbungen, die sich sowohl aus Ankäufen, Schenkungen und Nachlässen der Künstler*innen zusammensetzen, auch expressive und abstraktere Handschriften entdecken.

Aber auch hier zeigt sich meist der enge Bezug der Künstler zur Lausitz und die gesellschaftliche Relevanz der Werke. Auf diese Weise nähert sich die Kunst den Menschen der Region und greift auf, was sie bewegt.

 

Die Kunstsammlung Lausitz im Museum Schloss und Festung Senftenberg zeigt vom 31. August bis 23. Oktober 2022 die Sonderausstellung „Erwerbungen 2010 bis 2022“.

Für Gruppen besteht die Möglichkeit sich während der Führung „Kunst im Dialog“ im Gespräch mit den Werken auseinanderzusetzen, dabei die eigene Wahrnehmung zu schärfen und neue Sichtweisen kennenzulernen. Die Räume der Kunstsammlung Lausitz werden zum Ort der Begegnung. Es bleibt Raum zum Reflektieren und Vertiefen.

 

Mehr zur Führung „Kunst im Dialog‟

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Pressekontakt

Saskia Bugai • Marketing & Öffentlichkeitsarbeit 

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