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09.09.2022 Il capriccio – Die Wunderkinder und das Horn
Das Streicher-Ensemble il capriccio widmet sich in seinem Programm „Die Wunderkinder und das Horn“ Werken von Mozart, de Arriaga und Reicha
09.09.22 | 20 Uhr | Il capriccio | Sendesaal Bremen
Quelle: Foto(c)Conrad Schmitz
Die Wunderkinder und das Horn
IL CAPRICCIO
Das Streicher-Ensemble il capriccio stellt in dem Konzert am 9. September 2022, um 20 Uhr, im Sendesaal Bremen das Horn in den Mittelpunkt – und zwei Wunderkinder.
Ensemble il capriccio
Friedemann Wezel – Violine
Dietlind Mayer – Violine und Viola
Florian Schulte – Viola
Dmitri Dichtiar - Violoncello
Christian Binde – Naturhorn
Programm: Die Wunderkinder und das Horn
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Horn Quintett, KV 407
Juan C. de Arriaga (1806 – 1826): Quartett Nr. 3 Es-Dur (1824)
Anton Reicha (1770-1836): Grand Quintet für Horn und Streich-Quartett in E, op. 106
Der böhmische Komponist Anton Reicha, den eine lebenslange Freundschaft mit Beethoven verband, lehrte nach Stationen in Bonn und Wien am Pariser Konservatorium und wurde besonders für seine Bläser-Kompositionen geschätzt. Das Quintett für Horn und Streichquartett op. 106 entstand in den Jahren 1824-26, ein farbiges und hochvirtuoses Werk in vier Sätzen.
In diesen Jahren war er in Paris Lehrer des spanischen Wunderkindes (der heute nicht nur aufgrund des gleichen Geburtstags 50 Jahre nach ihm der „spanische Mozart“ genannt wird) Juan C. de Arriaga. In Paris veröffentlichte Arriaga seine drei Streichquartette, voll spürbarer Lebenslust mit vielfarbigen Schattierungen und reichen Kontrasten. Immer wieder blitzen dabei die Vorbilder durch: Mozart, Beethoven und eben sein Lehrer Anton Reicha.
Mozart wiederum schrieb in seinen letzten Jahren in Wien Werke für Horn für seinen Freund, den Hornisten Johann Leutgeb. Das Quintett berührt durch seine dunklen Klangfarben und die dadurch entstehende Weichheit mit der atypischen (oder speziellen oder besonderen) Besetzung von nur einer Violine, aber dafür zwei Violen.
Das Ensemble il capriccio widmet sich dieser besonderen Werkzusammenstellung: Besonders durch die Verwendung des historischen Instrumentariums mit Naturhorn und Darmsaiten bei den Streichern, die die Klanglich- und Farbigkeit besonders hervorhebt, besonders durch die wechselnde Besetzung der Viola zur Violine, besonders durch die innere Verbindung der drei Komponisten.
In Duisburg geboren und in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets aufgewachsen, wurde der Hornist Christian Binde von den Kontrasten der Industrie-Kultur seiner Heimatregion geprägt. Nach vier Jahren in Festanstellungen zog es ihn musikalisch zur Alten Musik und geographisch nach Wien. Seither freischaffend, wurde für Christian Binde der Kontrast zwischen Neuer und Alter Musik, sowie die Arbeit in den unterschiedlichsten Ensembles prägend: Concerto Köln, Klangforum Wien, RSO Wien, Akademie für Alte Musik Berlin, Freiburger Barockorchester, MusicAeterna Perm (RU), Les Musiciens du Louvre, Paris.
Begegnungen mit Künstlern wie René Jacobs, Louis Langrée, Teodor Currenzis oder Patricia Kopatchinskaya erweiterten seinen Horizont ebenso wie die Reisen durch Europa, den nahen und fernen Osten und nach Nord- und Südamerika.
Seit 2007 lebt Christian Binde wieder in Deutschland, wo er 2010 das Ensemble Compagnia di Punto gründete.
Das Ensemble il capriccio hat im Laufe der Jahre seine ganz eigene Tonsprache entwickelt und verbindet in seinen Programmen – mit Schwerpunkt auf dem 18./19. Jahrhundert – bekanntes Repertoire mit unbekannten Werken. Die Verwendung von Originalinstrumenten stellt dabei nur die Klangbasis dar für eine überaus sprechende und lebendige Art, wie il capriccio miteinander kommuniziert.
„il capriccio“ entlockt den Streichinstrumenten eine weite Palette von Klangschattierungen und zeigt die neue Bedeutung der Klangfarbe in der frühen Romantik: Sie ist nun nicht mehr nur ein tonmalerisches Accessoire, sondern ein Element der Struktur.(…) Auf dieser CD stellt sich ein begeisterndes junges Ensemble vor, dem man eine große Zukunft wünscht.“ (Das Orchester)
„Man kann resümieren: der Abend war ein Geschenk, der jugendliche Schwung von Musik und Interpreten setzte den Teil der Seele in Schwingung, in dem die Musik wohnt.“ (NMZ)
il capriccio konzertiert – auf den jeweiligen Originalinstrumenten – in variabler Besetzung vom klassisch-romantischen Oratorien-Repertoire über Barockorchesterliteratur bis hin zu kammermusikalischer Besetzung.
Unter der Leitung von Friedemann Wezel ist eine enge Zusammenarbeit mit Musikern wie Sarah Wegener und Franz Vitzthum gewachsen, dabei entstanden mehrere Rundfunk- und CD-Produktionen bei Genuin, Carus u.a. Das selbstverwaltete Ensemble konzertiert regelmäßig in Kulturzentren und renommierten Konzertreihen (u.a. Ludwigsburger Schloßfestspiele, Händelfestspiele Halle, Maulbronner Klosterkonzerte, Kultursommer Hohenlohe, Schwetzinger SWR Festspiele).
Der künstlerische Leiter des Ensembles Friedemann Wezel hat sich neben seiner solistischen und kammermusikalischen Tätigkeit auf moderner und barocker Violine auch als Pädagoge einen internationalen Ruf erworben. Seite 2006 hat er eine Professur an der Musikhochschule Leipzig inne.
www.ilcapriccio.de
Eine Veranstaltung des Ensemble il capriccio
Ticket: 28,-/ 18,- Euro
Vorverkauf über www.sendesaal-bremen.de und Nordwest-Ticket
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