Ter Traum des Ret Marut

Ret Marut, besser bekannt als B. Traven, zählt zu den mysteriösesten Literaten des 20. Jahrhunderts.
Am 15. Oktober 2021 begibt sich der Schauspieler Franz Josef Strohmeier in der WABE Berlin auf Spurensuche.

„Ehe die Revolution ist, muss der Revolutionär sein!“
Ret Marut, Der Ziegelbrenner

Bis heute, 50 Jahre nach seinem Tod, lässt Ret Marut viele Fragen offen.
Von 1917 bis 1921 gab der Schauspieler und Schriftsteller Ret Marut, (nach gegenwärtigem Kenntnisstand das Pseudonym des deutschen Maschinenschlossers und Gewerkschaftssekretärs Otto Feige) das individual-anarchistische Kampforgan Der Ziegelbrenner heraus. Während der kurzen Zeit der Münchner Räterepublik im Frühjahr war er die treibende Kraft bei der geplanten Sozialisierung der Presse. Er wurde verhaftet und sollte - wie viele „Genossen“ - standesrechtlich erschossen werden. Die Flucht gelang, nach mehreren Jahren im Untergrund floh er 1924 über London nach Mexico.

„In wenigen Stunden besteige ich ein Schiff und habe damit aufgehört, für Europa zu existieren.“
Ret Marut 1924 auf einer Postkarte an Erich Mühsam

Als Autor von zwölf Romanen und vielen Erzählungen formulierte er – nun unter dem berühmten Pseudonym B. Traven – weiterhin auf ironisch-sarkastische Weise Kapitalismuskritik sowie revolutionär- sozialistische und anarchistische Themen. Mit einer Gesamtauflage von über 30 Millionen Büchern seiner Werke, Übersetzungen in 24 Sprachen und zahlreichen Hollywood-Verfilmungen wurde er zu einem der international wirkungsmächtigsten Autoren. Und bis heute zur rätselhaftesten Figur unserer Literaturgeschichte.

Der Münchner Schauspieler Franz Josef Strohmeier widmet sich dem faszinierenden und heute fast vergessenen Autor der Münchner Räterepublik und folgt dabei auch neuentdeckten Spuren Ret Maruts und dessen verschlüsseltem Pseudonym, musikalisch kontrastiert von Maria Hafner u.a. auf dem Bandoneon und Akkordeon.