Offenbach, 02.11.2019


Quelle:

SÂNTANA - Mega-Cities der Bronzezeit im rumänischen Banat, 15.11.19, Prof. Dr. R. Krause, Goethe Uni Frankfurt


Ein faszinierendes deutsch-rumänisches Archäologieprojekt

Freitag 15.11.2019 um 19 Uhr, Einlass 18:30

Campus Westend, Hörsaalzentrum, 3. OG, Saal 10 

In einem reich bebilderten Vortrag präsentiert Prof. Dr. Rüdiger Krause die neuen archäologischen Forschungen und Ausgrabungen in zwei befestigten Großsiedlungen der jüngeren Bronzezeit am Unterlauf des Mureş am Ostrand des Karpatenbeckens. Diese erreichten eine ungewöhnliche Größe: Corneşti-larcuri, südlich des Mureş Flusses bei der Stadt Timişoara, ist mit ihrer umschließenden Fläche von 17 Km² die größte bronzezeitliche Befestigung Europas. Nördlich des Mureş und 40 km nördlich von Arad liegt eine weitere knapp 10 Hektar große Befestigung: Sântana. Beide Befestigungen dürften nach C14-Datierung im 14. Jh. v. Chr. errichtet worden sein.

Im gleichen Jahrhundert dürften die Befestigungen durch Brand zerstört worden sein. Ein Umstand, der für künftige Fragestellungen nicht nur zum allgemeinen Verständnis der Mega-Sites beitragen dürfte, sondern auch einen Beitrag zur regionalen spätbronzezeitlichen Siedlungsdynamik, zu den Gesellschaftsstrukturen oder ökonomischen Aspekten liefern dürfte. Die Bedeutung und Funktion dieser Mega-Sites dürfte in ihrer Lage entlang des Mureş begründet sein, denn der aus den Ostkarpaten kommende Mureş ist der wichtigste Fluss Siebenbürgens. Entlang des Flusses kommen alle wichtigen Rohstoffe wie Gold, Kupfer, Eisen und Salz vor. Die befestigten Großsiedlungen haben den Warenfluss nach Westen entlang des Mureş kontrolliert. Nicht zuletzt erwachsen hieraus ganz neue Perspektiven für die Beurteilung prähistorischer Konflikte, die im Fokus des LOEWE-Programmes stehen. Damit bieten sich vielleicht Ansätze auch für die Entzerrung aktueller Konflikte.

Dr. Rüdiger Krause ist Professor für Vor- und Frühgeschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. Prof. Krause forscht u. a. an der bronzezeitlichen Befestigung in Bernstorf, im Montafon, sowie in Olgino im Trans-Ural. Er ist Mitherausgeber der Frankfurter Archäologischen Schriften. Zusammen mit Svend Hansen ist er Leiter des LOEWE-Projektes an der Goethe-Universität Frankfurt, mit dem Schwerpunkt "Prähistorische Konfliktforschung", LOEWE: Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz.

Beim anschließenden Buffet im 3. OG des Hörsaalzentrums werden rumänische Spezialitäten und Getränke angeboten und die Diskussionen zum Thema des Abends fortgeführt. Vor oder nach der Veranstaltung empfehlen wir Ihnen, das monumentale Hauptgebäude der Universität, ein Wahrzeichen der Frankfurter Architektur der 30-er Jahre, zu besuchen: https://de.wikipedia.org/wiki/I._G.-Farben-Haus.

Der Eintritt ist frei. Ab 12 Jahren.
U-Bahn Holzhausenstraße; Parkmöglichkeiten auf der Füstenbergerstraße und Bremerstraße, 
www.uni-frankfurt.de/63536775/Sicher_über_den_Campus_der_GU_Faltplan.pdf

Prof. Dr. Rüdiger Krause, 069-798 3212 0, 
ARO Rumänischer Kulturverein Frankfurt e. V.
Alicestr. 11, 63075 Offenbach
069-8600 7374, www.aro-rhein-main.de
Brândusa Massion, 

Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. Lebendig, urban und weltoffen besitzt sie als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit.

Hauptziel von ARO Rumänischer Kulturverein Frankfurt & Umgebung e. V. ist die Förderung der rumänischen Sprache, Kunst und Kultur, sowie die Erhaltung von Traditionen für Mitbürger mit rumänischen Wurzeln. Deutschkurse für Neuankömmlinge, Aktivitäten für Kinder u. a. werden ebenfalls angeboten. Darüber hinaus engagiert sich der Verein für den kulturellen Austausch zwischen Menschen verschiedener kultureller Hintergründe. Im Rahmen der Interkulturellen Wochen in Frankfurt und in Offenbach präsentiert der Verein rumänische Filme, stellt hiesige Künstler vor oder veranstaltet Vorträge zu aktuellen Themen in deutscher, gelegentlich auch in französischer Sprache, um die rumänischen Werte und Auffassungen den Mitbürgern in Deutschland näher zubringen. ARO ist gemeinnützig und wird von seinen Mitgliedern ehrenamtlich getragen.