George Petrou und das Göttinger Symphonieorchester

George Petrou und das Göttinger Symphonieorchester

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Quelle: Alciro Theodoro da Silva
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Internationale Händel-Festspiele Göttingen gGmbH

Lust auf Neues: rund 12.000 Gäste bei den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen – 1.000 mehr als im Vorjahr

Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen 2024 gingen am gestrigen Abend mit lautem Beifall zu Ende: Rund 12.000 Gäste lockte das vielfältige Programm, 1.000 Personen mehr als im Vorjahr. Um knapp 13% stieg die Zahl der verkauften Eintrittskarten, um 23% Ticketerlöse und Konzerteinnahmen, noch vor Ende der Festspiele waren über 8.200 Tickets ausgestellt. Rund 3.500 Gäste besuchten die kostenfreien Veranstaltungen. Nachdem die Festspiele 2020 die Feier ihres hundertsten Geburtstags verschieben mussten, sind damit die Pandemie-Jahre endlich überwunden: es wurden nicht nur die Zahlen von 2020 bis 2023, sondern auch die des Jahres 2019 deutlich übertroffen. Flaggschiff des diesjährigen Erfolgs: Die Welturaufführung eines neuen Opern-Pasticcios „Sarrasine“ mit selten verwendeten Stücken Georg Friedrich Händels zu ganz gegenwärtigen Fragen von Identität, Geschlecht und Sexualität. Das sind gute Vorzeichen für das kommende Jahr: Die Internationalen Händel-Festspiele 2025 finden vom 16. bis zum 25. Mai 2025 statt.

Göttingen, 22.05.2024

 Göttingen, 22. Mai 2024


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Lust auf Neues: rund 12.000 Gäste bei den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen – 1.000 mehr als im Vorjahr

Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen 2024 gingen am gestrigen Abend mit lautem Beifall zu Ende: Rund 12.000 Gäste lockte das vielfältige Programm, 1.000 Personen mehr als im Vorjahr. Um knapp 13% stieg die Zahl der verkauften Eintrittskarten, um 23% Ticketerlöse und Konzerteinnahmen, noch vor Ende der Festspiele waren über 8.200 Tickets ausgestellt. Rund 3.500 Gäste besuchten die kostenfreien Veranstaltungen. Nachdem die Festspiele 2020 die Feier ihres hundertsten Geburtstags verschieben mussten, sind damit die Pandemie-Jahre endlich überwunden: es wurden nicht nur die Zahlen von 2020 bis 2023, sondern auch die des Jahres 2019 deutlich übertroffen. Flaggschiff des diesjährigen Erfolgs: Die Welturaufführung eines neuen Opern-Pasticcios „Sarrasine“ mit selten verwendeten Stücken Georg Friedrich Händels zu ganz gegenwärtigen Fragen von Identität, Geschlecht und Sexualität. Das sind gute Vorzeichen für das kommende Jahr: Die Internationalen Händel-Festspiele 2025 finden vom 16. bis zum 25. Mai 2025 statt.

Ein „Kaleidoskop“ haben die Händel-Festspiele Göttingen ihrem Publikum dieses Jahr versprochen – so lautete das Motto der Festspielzeit 2024 vom 9. bis zum 20. Mai. Nach über 70 Veranstaltungen, der Aufführung von gleich drei Händel-Oratorien statt dem üblichen einen, einem Künstlerischen Leiter an der Hammond-Orgel und der gefeierten Weltpremiere der Festspieloper, ist das Versprechen erfüllt. Über die Aktualität der Oper „Sarrasine“ hinaus zeigten die Händel-Festspiele, dass die Musik des großen Komponisten auch dreihundert Jahre später uns nicht nur Genuss, sondern Begleitung bei so mancher Suche sein kann. Und stießen damit auf großes Interesse nicht nur bei den Stammgästen und der Presse, die von Boston bis Melbourne nach Göttingen kam, sondern auch bei Studierenden und Jüngeren. Themen reichten etwa von gesellschaftlicher Verantwortung in „Deborah“ (HWV 51), über Eitelkeiten in „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“ (HWV 46a) bis Heimat, Flucht und Vertreibung in „Israel in Egypt“ (HWV 54). Nur ein Termin steht jetzt noch aus: Am 6. September im Freibad am Brauweg wird die Festspieloper „Sarrasine“ als Film beim Open Air Sommerkino der beiden Göttinger Programmkinos Lumière und Méliès gezeigt.

Denn das große Experiment des Künstlerischen Leiters der Festspiele George Petrou wurde zum Publikumserfolg. Auf Grundlage der Novelle „Sarrasine“ von Honoré de Balzac entwickelte Petrou gemeinsam mit dem Opernregisseur Laurence Dale ein neues Opern-Pasticcio aus selten bis nie gespielten Stücken Händels aus den Anhängen seiner Partituren. Stars der Oper waren Juan Sancho in der Titelrolle, Sreten Manjolović als Balzac, Myrsini Margariti und Ausnahme-Sopranist Samuel Mariño. Die fünf Vorstellungen waren nahezu ausverkauft, über 2.700 Menschen sahen die Oper. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von über 10 Prozent. Die Werkeinführungen auf Englisch und Deutsch waren derart gefragt, dass Gäste auf einen kurzfristig aufgenommenen Vortrag im Internet verwiesen werden mussten. „Ein gelungener Mix aus Alt und Neuerem, heutiger Menschenkenntnis und schwelgender Historismusbühne“, urteilt Manuel Brug in der „Welt“. „Ein schillernder Cocktail aus Fachwissen, Geist und Geschick,“ nennt das französischsprachige Online-Magazin „Forum Opera“ die Balzac-Adaption und bescheinigt Laurence Dale „Eleganz“ und eine „Vertrautheit mit der Welt des Schriftstellers“. Vielfach gelobt ist auch die Lichtgestaltung von John Bishop sowie das Bühnen- und Kostümbild von Giorgina Germanou.

In „Forum Opera“ gefällt auch „die künstlerische Kohärenz des Programms“: am Abend vor der Opernpremiere hatten die Festspiele mit „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“ eröffnet, ebenfalls ein Stück über den Schein. Musikalisch waren beide, Oper und Oratorium, über „Lascia la spina“ verbunden, eine der beliebtesten Arien Händels, die zu singen die „echte“ und die „falsche“ Sopranistin der Oper, mehrfach aufgefordert werden.

Schon im April hatten sich die Festspiele mit ihrem ersten Oratorium angekündigt, dem Auftaktkonzert „Deborah“. Die NDR Radiophilharmonie spielte unter Leitung von Nicholas McGegan, dem ehemaligen Künstlerischen Leiter der Händel-Festspiele Göttingen. Das Auftaktkonzert, das von der Aula der Universität in 2023 dieses Jahr in die St. Johannis-Kirche zog, verzeichnete ein Publikumsplus von fast 170%. Nach „Deborah“ und „Il Trionfo“ folgte am zweiten Festspielwochenende das dritte Oratorium „Israel in Egypt“. 670 Zuschauerinnen und Zuschauer lauschten dem FestspielOrchester Göttingen und dem NDR Vokalensemble unter Leitung von Klaas Stok in der just wiedereröffneten Stadthalle Göttingen. Im Vergleich zum Vorjahr, als das Oratorium noch in der kleineren Göttinger St. Johannis-Kirche gastierte, eine Steigerung um fast 40 Prozent. Die volle Kapazität der Stadthalle war damit aber noch nicht erreicht. Ebenfalls in der Stadthalle trat im Rahmen der Festspiele das Göttinger Symphonieorchester auf – mit George Petrou an Pult und Hammond-Orgel. 650 Personen lernten den Künstlerischen Leiter der Festspiele bei Beethovens erster Symphonie und Deep-Purple-Legende Jon Lords „Sarabande“ einmal ganz anders kennen und feierten ihn dafür.

Doch ein Kaleidoskop setzt sich nicht nur aus den größten, sondern auch aus den vielen kleineren Formen zusammen. Die Festspiele boten Kammermusik-, Chor- und Orgelkonzerte, Recitals, Konzerte mit Lesungen, mit Gedichten, mit wissenschaftlicher Begleitung, Konzerte mit nur scheinbar alltäglichen Blockflöten und Konzerte mit so außergewöhnlichen Instrumenten wie dem Serpent und dem Salterio. Ein Programm mit 73 Veranstaltungen, davon 37 kostenlos, weitere 34 für Studierende mit dem Kulturticket kostenlos, außerdem 15 Veranstaltungen des Vermittlungsprogramms „Händel 4 Kids!“ und 15 Regionalkonzerte. Letztere verzeichneten dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von rund 11%. Knapp 200 Studierende nutzten das Kulturticket, außerdem wurden Tickets über die Kulturpforte zur Verfügung gestellt. Zehn der 14 Kammerkonzerte waren um ein Meet the Artist bei einem Glas Wein ergänzt, ein Angebot, das sehr gut angenommen wurde, sagt der Geschäftsführende Intendant der Festspiele Jochen Schäfsmeier: „Wir verstehen die Festspiele als ein Fest des Miteinanders und des Austauschs. Und 2024 zeigt uns, dass unser Publikum diese Überzeugung teilt.“

Mit diesem Rückenwind blicken George Petrou und Jochen Schäfsmeier nun zuversichtlich ins nächste Jahr. Und bedanken sich nach zwölf Tagen vollem Programm nun nicht nur bei den Künstlerinnen und Künstlern, die Großes geleistet haben, dem Publikum, das sich bereitwillig, sondern auch mit viel Lust auf so manches Neue eingelassen hat, und ihrem Festspielbüro. Sie danken auch den zahllosen Förderern, Stiftungen, Sponsorinnen und Sponsoren, Spenderinnen und Spendern, die die Festspiele in dieser Größe, mit diesem internationalen Renommee und von dieser künstlerischen Qualität erst möglich machen. Allen voran sind das die vier Träger der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen: die Göttinger Händel-Gesellschaft mit ihren rund 800 Mitgliedern, die Stiftung Internationale Händel-Festspiele Göttingen, die Stadt Göttingen und der Landkreis Göttingen.

Neben der Filmvorführung im Open-Air-Kino am 6. September gibt es die Festspieloper und zwei der Festspielkonzerte auch im NDR zum Anschauen und Nachhören. Das Preisträgerkonzert der internationalen „göttingen händel competition“ mit dem israelischen Ensemble „Nari Baroque“ wird am 10. Juni um 20.00 Uhr im Radio gesendet und am 7. Juli um 8.00 Uhr im Fernsehen. Das Regionalkonzert von Michel Godard in der PS.Halle Einbeck wird am 24. Juni um 20.00 Uhr bei NDR Kultur gesendet und am 22. August um 20.00 Uhr beim ARD Radiofestival. Ebenfalls beim ARD Radiofestival wird auch „Sarrasine“ nach der Live-Übertragung vom 11. Mai noch einmal gesendet: am 31. August um 20.00 Uhr. Schon im November soll dann der Vorverkauf für das Eröffnungskonzert und die Festspieloper der Festspielzeit 2025 beginnen: am 22. November für Mitglieder der Göttinger Händel-Gesellschaft und am 30. November für die Öffentlichkeit. Der Vorverkauf aller übrigen Veranstaltungen beginnt dann wie üblich im neuen Jahr. Alle Informationen gibt es auf www.haendel-festspiele.de.


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Erschöpft-aber-glückliche Grüße

die Kommunikationsabteilung der Int. Händel-Festspiele Göttingen

Helen Landzettel & Arno Stallmann



Quelle:

Helen Landzettel & Arno Stallmann

Pressearbeit

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